»Butter bei die Fische!«

 



BILDUNG IN SCHWERIN, DIE STADT GERECHT MACHEN: FÜR ALLE GENERATIONEN


„Versteht die Bücher als des Kopfes Brot, als Sprache unserer Mütter und Väter, die uns halt durch historischen Äther. Auf dass uns nimmer der Schädel verroht und sich nie mehr verschließt vor der andern Leid  ― nur so brechen wir unsere Bewusstlosigkeit!“ ― D. Trepsdorf, Auszug aus „Ihr Bücher“

Es gibt viel zu tun: Nur durch Bildung werden wir die Jugendarbeitslosigkeit in Schwerin abbauen sowie echte Zukunftsperspektiven für die nachfolgende Generation etablieren. ― Diverse Studien und Fakten belegen: Die Jugendarbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt. Sie ist zudem höher als in den meisten anderen Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern. Das gilt auch auf bundesweiter Ebene mit vergleichbaren Kommunen. Gerade auch im Sektor der langzeitarbeitslosen jungen Menschen hat sich die prekäre Situation in den vergangenen Jahren nur wenig zum Besseren gewendet. Ursache hierfür sind u. a. fehlende Bildungsabschlüsse ― speziell auch mit Blick auf Betroffene mit Migrationsgeschichte. Die Übergänge im Bildungswesen, insbesondere von der Schule zur weiteren Ausbildung und zum Beruf, verdienen in diesem Kontext entsprechende Aufmerksamkeit. Der Ausbau sowie die Unterstützung vernetzter Angebote, Nachschulungen, die Wahrnehmung der wichtigen Ansätze des Fachdienstes Jugend, der Schulämter und weiterer Akteure (z.B. die Gewerkschaften, die Industrie- und Handelskammer, die Bundesagentur für Arbeit mit dem Jobcenter), aber auch der divers aufgestellten Beratungsstellen (Sucht- und Drogenberatung, Schuldnerberatung, Erziehungsberatung), ist angesichts der herausfordernden Entwicklung unabdingbar. Selbstverständlich auch die intensivierte informationstechnologische Ausstattung der Schulen in Trägerschaft der Landeshauptstadt Schwerin gemäß Medienentwicklungsplan. Dazu gehört in der Tat auch die Weiterentwicklung der örtlichen Beratungslandschaft und ein barrierefreier Zugang zu Medien und Informationen oder eine smart vorangebrachte Digitalisierung. Letztere sollte indes nicht nur auf bloße Technik setzen, sondern vielmehr auf die ansprechende Vermittlung von Inhalten und damit auf eine intensive (in diesem Fall zwingend analoge, aka "von Mensch zu Mensch") pädagogisch-didaktische Begleitung.  


Die Linkspartei fordert seit langem die Weiterentwicklung der Finanzierung der Kita-Träger, die weitere Abschmelzung des Eigenanteils der Träger und die Verbesserung der Finanzierung der Kindertagespflege. Die Arbeitszeiten der hochqualifizierten Fachkräfte werden immer flexibler. Dem muss das Betreuungsangebot gerecht werden. Ich werde mich für den Ausbau flexibler Betreuungsangebote einsetzen. Das gilt insbesondere für die ergänzende Kindertagespflege. Wahr ist indes ebenso: Lerninhalte umfassen heutzutage mehr als die Grundfertigkeiten in einzelnen Disziplinen, Bildung zeichnet sich durch eine Vielfalt an Kompetenzen aus. Damit deren Vermittlung gelingen kann, muss sich die Institution Schule stärker in die Schweriner Stadtteile mit besonderen Herausforderungen integrieren und sozialräumlich öffnen.


Gemeinsam mit den Fraktionen in der Stadtvertretung, den Bildungseinrichtungen sowie den zuständigen Fachdiensten der Verwaltung wollen wir die Schulen Schwerins zu offenen Räumen der Gesellschaft fortentwickeln. Gesellschafts-politische Bildung sowie Demokratieförderung und kritische Meinungspluralität sollen zudem dazu beitragen, junge Menschen zu eigenständigem Denken mit der Fertigkeit zu solidem Urteilsvermögen auszustatten.


Ich möchte die Bildungsvielfalt (inkl. der Nutzung außerschulischer Lernorte) sichern und mit dazu beitragen, Schwerin als Wissenschafts- und Hochschulstandort in den kommenden sieben Jahren auszubauen. Im Bereich der allgemeinbildenden Schulen haben sich die Einrichtungen in den vergangenen Jahren gut entwickelt, profiliert und spezialisiert. Diese gute Ausrichtung wollen wir verstetigen. Die einschlägigen städtischen Gymnasien mit ihren diversifizierten Profilen im Bereich alter Sprachen, Begabtenförderung, Musik und Sport haben eine überregional bedeutende Stellung.

Indes, auch die Finanzierungsbasis der Volkshochschule, des Konservatoriums als auch der Musik- und Kunstschulen benötigt einen fundierteren und nachdrücklicher dynamisierten Aufwuchs, um mit ihren umfassenden Lehr- und Bildungsangeboten das lebenslange Lernen für alle Bevölkerungsgruppen auch künftig zu gewährleisten. Freilich gilt auch an dieser wichtigen Stelle der kommunalen Entwicklung die Richtschnur des Handelns aus dem Zukunftsleitbild: Das für die Landeshauptstadt bestehende, umfassende und leistungsfähige Angebot muss künftig als Grundlage für eine qualifizierte, berufliche und wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung gesichert, aber auch über alle Altersgruppen unter besonderer Beachtung von Zielen der Integration und Inklusion erweitert werden.


Wo Schwerin als Oberzentrum über ausstrahlende, regionale berufliche Bildungszentren verfügt und ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen anbietet, gibt es bei der Entwicklung des Hochschulstandort Schwerin noch beträchtlichen  Nachsteuerungsbedarf. Laut OECD-Studie zur Metropolregion Hamburg (2019) steht fest: Die Zukunftsfähigkeit Schwerins hängt maßgeblich davon ab, ob es die politischen Entscheidungsträger vollbringen, einen staatlichen Universitätsstandort zu etablieren! Insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist die Ansiedlung weiterer Wissenschafts- und
Hochschuleinrichtungen ein vorrangiges Ziel der Stadt. Die diesbezüglichen Ressentiments der Landesregierung sind stark, aber der Aufbau praxisorientierter, internationaler und interdisziplinärer Studienangebote mit überregionaler Ausstrahlung, um zusätzliche Studierende nach Schwerin zu ziehen, ist nach meinem Dafürhalten eine der wichtigsten Säulen der Stadtentwicklung in der kommenden Dekade. Ich bin in hohem Maße ― ähnlich wie die Fachleute des Hochschulfördervereins Schwerin oder jene der hier ansässigen IHK ― davon überzeugt, dass ein Ausbau von Wissenschafts- und Hochschulstrukturen in Schwerin die weitere soziokulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Landeshauptstadt maßgeblich und nachhaltig positiv beeinflussen wird.


 

Setzen Sie dem künftigen OB etwas auf die ToDo-Liste.



Sie haben das Wort!


Bei mir zählte schon immer das bessere Argument mehr als Hierarchien oder Ideologie. ―

Zudem bin ich der festen Überzeugung, dass die Welt bei weitem zu komplex ist, um auf die guten Ideen, die Erfahrung sowie die Kompetenzen seiner Mitmenschen verzichten zu können. Ich möchte Sie herzlich einladen, mir Ihre Anregungen und Impulse für ein besseres Schwerin mitzuteilen, dann nehme ich diese gern mit in meinen Arbeitsplan auf. Dankeschön!